Tag 13 (Samstag 8. September) Heute ist Meilenfressen angesagt: Wir müssen die 407 Meilen (656 km) von Butte nach Spokane zurücklegen, so wie es unser Plan vorsieht. Darum ist es auch Zeit, dass wir Euch unsere Höbel vorstellen: Wir fahren alle drei eine Harley-Davidson Heritage Softail Classic, Jahrgang 2012, eine in blau (big blue pearl), und zwei in Perlmutterweiss (white hot pearl). Sie haben einen Hubraum von 103 Kubik-Inch (ca. 1700 cm³), das ist mehr als eine anderthalbliter Pet-Flasche! Da knatterts und röhrts recht schön, wenn der Saft in die Zylinder steigt.
Aber einige erwähnenswerte Stationen hatte unser Tag trotz der langen Fahrphasen dennoch: Am Morgen machen wir trotz der Kälte unsere Joggingtour. Danach gibts Frühstück im Hotel, und schon um 9.30 Uhr sind wir schon auf dem Weg. Zum Glück durchfahten wir eine Zeitzone, sodass wir noch eine Stunde dazubekommen. Wir fahren von Butte auf der I-90 nach Westen bis zum Abzweiger der Strasse MT-1 nach Anaconda (erstes Mal volltanken), wo ein riesiger Kamin einer Kupferschmelze steht (178 Meter hoch und 23 Meter breit!) und weiter bis Drummond, wo wir wieder auf die I-90 stossen. Dieser folgen wir bis Missoula, wo wir die Strasse MT-200 nehmen. In Evaro mpüssen wir bereits ein zweites Mal tanken; kurz vorher machen wir im Evaro Bar & Casino, vor dem schon einige Harleys mitsamt ihren leicht angejahrten ledergewandeten und -gefränselten Fahrer (&-innen) stehen – was uns einladend erscheint – Halt und trinken einen Kaffee, den uns die Wirtin gratis ausgibt (welcome to Montana!). Von da geht’s dann weiter entlang dem Fluss Clark Fork, durch ein Tal von wundersamer Schönheit. Man sieht dort auch verschiedentlich Landhäuser, so schön, dass einem das Augenwasser kommt!
Um etwa halb zwei machen wir in Paradise MT Mittagshalt, wo wir in einem herzigen Cafe etwas kleines zu uns nehmen. Die Ortschaft hat eine Eisenbahnvergangenheit, und hier sehen wir auch zum ersten Mal einen Zug durchfahren, nachdem wir die ganze Zeit dem Bahntrassee entlang gefahren sind. Da ist’s um Hugo geschehen! Er stürzt vom Tisch weg nach draussen, um den Zug zu fotografieren. Wir überholen dann den Zug, der mit seinen 65 Wagen über einen Kilometer lang ist, noch dreimal, bis wir alle Fotos im Kasten haben.
Einen letzten Kaffeestop machen wir dann in Sandpoint am Lake Pend Oreille (drittes Mal volltanken, und wo wir unseren Zug ein letztes Mal passieren sehen). Hugo macht noch eine Psychokrise durch, weil wir das Restaurant am See, das uns die Bardame in Evaro empfohlen hat, verpasst haben. Danach kommt das letzte Stück nach Spokane, wo wir auf Anhieb unser Hotel mitten in der Stadt finden.
Eigentlich war das der Tag der Superlativen: Wir erreichen den Tiefpunkt unserer Reise, allerdings nur geographisch (Spokane liegt mit 565 m.ü.M., tiefer als Las Vegas ca. 600 m.ü.M.), den grössten täglichen Höhenunterschied (1123 Höhenmeter von Butte nach Spokane), den nördlichsten Punkt unserer Reise (in Sandpoint, ca. 70 km von der kanadischen Grenze entfernt, auf gleicher geographischer Höhe wie Ulm), die längste Fahrstrecke (mit dreimal tanken, dabei ununterbrochen einen ganzen Tank Moscht verheizt), drei veschiedene Staaten befahren (Montana, Idaho, Washington, davon einen ganz der Quere nach durchmessen), und das beste Nachtessen.
Butte,MT (A) – Anaconda, MT (B) – Philipsburg, MT (C) – Sandpoint, ID (D) – Newport, WA (E) – Spokane, WA (F)
Trip: 408mi / 656km (Total: 3’042mi/4’895km)
Zeit: 7:30h
Hallo ihr drei
Wie Christian schon geschrieben hat, ist auch bei mir das erste im Büro nach dem PC booten => US Blog lesen… 🙂 Ich verfolge eure Reise mit viel Spass und Freude, aus den ganzen Blogeinträgen könntet Ihr glatt einen Reiseführer machen!!
@Markus Ich will ja kein Salz in die Wunde streuen, aber Deine Kamera sieht schlimm aus. Ich hoffe dass es „nur“ das Objektiv war und der Body nicht auch ein Totalschaden ist…
Viele Grüsse
Hans
Servus
Leider hat auch der Body das maximum an Schaden abbekommen, tja mal schauen ich sag nur Rebel T4i 🙂
Schau Dir mal die Canon Rebel T4i an, sprich in Europa die Canon EOS 650D 🙂
Hallo ihr drei „Mostfresser“
Habe ich das auf dem einen Bild richtig gesehen: 1 Gallone Most kostet rund 3.80 US$? Für unsere Verhältnisse wäre das immer noch extrem günstig (unter CHF 1 pro Liter). Aber verglichen mit meinem ersten Besuch im Wilden Westen vor rund 20 Jahren, Preis pro Gallone rund US$ 1.20, wäre das mehr als eine Verdreifachung!
Weiterhin viel Spass ung gute Fahrt
Christian