Yellowstone National Park

Tag 11 (Donnerstag 6. September) Am Morgen wachen wir halbgefroren auf. Es ist um Null Grad, und die Töffsättel sind von einer dicken Reifschicht überdeckt. Wir legen heute die Wintermontur an, kratzen das Eis vom Sattel, gehen frühstücken und fahren dann direkt los. Heute wollen wir das südliche Teil der achterförmigen Rundstrecke abfahren. Das geht zuerst nach Süden nach Fishing Bridge, wo der Yellowstone Lake beginnt. Er ist riesig, so etwa wie der Bodensee. Aber vorher geraten wir noch rasch in eine Bisonherde, die neben der Strasse weidet.Ab und zu gerät einer auf die Strasse und versperrt die Weiterfahrt. Es ist ein mulmiges Gefühl, an diesen Fleischbrocken vorbeizufahren, wenn sie plötzlich ins Galoppieren kommen und dazu noch bedrohlich knurren! In West Thumb nehmen wir die Strasse zum Lower Geyser Basin, diesmal am Old Faithful vorbei. Dafür machen wir an allen anderen Stationen Halt, wo es zischt und brodelt, faucht und dampft. Wir freuen uns wie die kleinen Kinder, wenn wir zufällig gerade da sind, wenn ein Geysir ausbricht und seine Fontänen ausspuckt. Aber nicht nur die Wasserspiele sind sehenswert, auch die mineralischen und bakteriellen Ablagerungen, die in allen Farben schillern und abenteuerliche Formen annehmen. Überall riecht es durchdringend nach Schwefel, teils auch einfach nur nach Waschküche. Die Sonne hat sich mittlerweile hinter einer dicken Wolkendecke versteckt, und es bläst ein frischer Wind. So ist es angenehm, in den warmen Dunstschwaden zu stehen und die feuchte Wärme zu geniessen.

Aber nicht nur die Natur weckt die Aufmerksamkeit der Touristen. Einige Chinesen steuern auf einem Parkplatz zielstrebig auf uns zu und bewundern unsere Motorräder. Sie wollen sie fotografieren, am liebsten im Arm mit Markus. Als ihnen Urban noch anbietet, sich auf den Sozius zu setzen, geht die Post völlig ab.

Am Abend schaffen wir es gerade in letzter Minute, um um halb sechs die letzte Vorstellung des Films über das Leben und die Vergänglichkeit des Nationalparks anzusehen.

Canyon Village,WY (D) – West Thumb,WY (B) – Madison,WY (C) – Canyon Village,WY (D)
Trip: 106mi / 171km (Total: 2’366mi/3’807km)
Zeit: 3:30h

4 Gedanken zu „Yellowstone National Park

  1. Guten Morgen Ihr drei
    Natürlich schaue ich regelmässig eure Berichte an. Geniesse es euch zu sehen. Mir fehlt nur manchmal die Zeit für Kommentare. Sorry. Cool wie ihr drei so durch die Gegend tuckert oder fräst. (Urbans abgefahrener Pneu!) Da ist ja Florian der froh ist, dass es in der Familie liegt… Macht weiter so, Grüsse aus dem Appenzellerland wo es heute eindeutig wärmer ist als bei Euch. Ursi

  2. Hallo Kupfis
    Da kommen bei uns die Feriengefühle des letzten Sommers wieder hoch (4 weeks ago) nur hatten wir wohl wärmere Tage als Ihr…
    Geniesst Eure biking tour und gniesst bears, beers and beats.

    cu Heike & Reto

  3. Servus
    Der Hammer, diese Bider!!!
    Habt wohl nicht damit gerechnet, dass ihr ins Frieren kommt bei der Ankunft in Vegas?
    Weiterhin viel Spass und macht weiter so tolle Fotos.

    Gruss Björn

    • Servus
      Na das es im Yellowstone Reif auf den Maschinen hätte, das haben wir nicht gedacht. Wenn man aber berücksichtigt, dass unsere Unterkunft im Canyon Village so auf der Höhe vom Säntis liegt (2413 MüM) dann hätte man sich das auch denken können

      Gruss mittlerweile aus Redding im schönen Californien
      Markus

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