Jackson Hole

Tagesmotto: Beware of the bear!

Tag 9 (Dienstag 4. September) Des Morgens spät führen wir unsere Joggingrunde entlang dem Bärensee durch. Die Luft ist herrlich erfrischend, ebenso wie die Aussicht auf das Wasser. Danach unter die Brause und in den Paris Grill zum Zmorgen (ein wahrhaftes Holzhackermenu, ausser das sämige Joghurt, das da nicht recht dazupasst). Den Kaffee müssen wir leider streichen, da die Serviertochter mental an der Kaffeemaschine scheitert (als sie das Wasser ohne Kaffeeepulver durchlässt, stellt sie uns noch baldigen Kaffee in Aussicht, danach erwähnt sie diesen mit keinem Wort mehr). Auch wir kommen beim Bezahlen nicht mehr auf dieses Trauerspiel zurück –  sie wirkt beim 1-Dollartrinkgeld überrascht, unklar, weil es so wenig oder überhaupt eins gab. Danach verlassen wir das Dörflein in Richtung Norden.

Die Strecke geht an der dem schönen blauen Bärensee entlang, durch Ortschaften, die so schöne Namen wir St. Charles (131 Einwohner), Paris, Montpelier (wie immer man das ausspricht hier), Ovid, Geneva, Bern und Etna haben. Dabei überqueren wir viermal die Staatsgrenzen von Utah, Idaho und Wyoming. Die Strecke entspricht dem historischen Oregon Trail (siehe auch hier). In Alpine müssen wir nun doch endlich einen Kaffee haben und halten an einer einladenen Gaststätte. Sofort kommt ein Mann herausgestürmt (ein Individualist mit Tattoos und Rosschwanz) und verwickelt uns ganz enthusiastisch in ein Gespräch, fragt, woher wir kommen und wohin wir fahren, kommt ins Schwärmen, gibt uns verschiedene Tips (die leider nicht ganz auf unserer Route liegen), zeigt uns nachher seine Baustelle, die ganz vielversprechend aussieht (Eröffnung ist leider erst in zwei Wochen), und verrät uns sodann, wo wir zu unserem Kaffee kommen: im Yankee Doodle Cafe auf der anderen Strassenseite, gerade vor der Brücke über den Salt Creek. Das Restaurant ist einfach eine Wucht, in jeder Beziehung. Für den kleinen Hunger bestellen wir zwei bescheidene Appetizer, die uns dennoch wunderbar sättigten.

In Alpine fahren wir statt direkt nach Jackson die Strasse 26 etwas nach Nordwesten, dem Palisades-Stausee entlang, wieder ein optisches Zückerchen. In Swan Valley in Richtung Victor und über den Teton Pass (8431 ft) und nach Jackson hinunter. Hier werden wir logieren, weil die Stadt direkt südlich des Teton- und Yellowstone-Nationalpark liegt. Die Stadt hat sich in den letzten 25 Jahren von einem verschlafenen Bauerstädtchen (war wie ein grosser Volg-Laden) in eine boomende Touristenstadt entwickelt, mit Vorstadt und Flugplatz. Und erst unser Hotel! Die Parkway Inn ist eine Laura Ashley Puppenstube, also gerade das Richtige für uns hartgesottene Töfffahrer.

(Wir schreiben diesen Log, mindestens bis hierher, einmal nicht erst um Mitternacht, sondern schon am späten Nachmittag nach unserer Ankunft in Jackson. Daher geht’s jetzt ab auf unser wohlverdientes Bier.)

Nach dem  Bier (und dem Znacht): Jackson ist eine richtige Touristenstadt. Selbst die Läden haben  bis spät in die Nach geöffnet. T-Shirts gibts mit allen gewünschten Texten von schnusig bis schlüpfrig oder dem Stinktier das jeden fragt, ob er mal am Finger ziehen will… :-).

Falls Ihr regelmässig unseren Reisebericht lest, sind wir froh um Eure Kommentare. Das gibt uns den nötigen Drive, um damit fortzufahren. Auch falls Ihr Anregungen und genauere Informationen wünscht, könnt Ihr uns das mitteilen. Wir werden nicht jeden Kommentar veröffentlichen.

Heute abend haben wir noch das gelesen: Howdy Pardners… (Rechtschreibung ist offenbar nicht immer die Stärkste Seite)

Garden City,UT (A) – Swan Valley,ID (B) – Victor,ID (C) – Jackson Hole,WY (D)
Trip: 187mi / 301km (Total: 2’102mi/3’382km)
Zeit: 3:30h

5 Gedanken zu „Jackson Hole

  1. Sali zämä

    Lese eure Berichte natürlich regelmässig und mit Freude! Hätte nicht gedacht, dass meine alte Regenkombi (welche schon öfters zügig in Italien unterwegs war) es noch in die USA auf eine Harley schafft, komischwerweise immer bei schlechtem Wetter:-). Es macht mich ein bisschen stolz, dass ausgerechnet bei Papa der Pneu als erstes abgefahren war- muss wohl in der Familie liegen:-). Wie fährt sich denn eure Harley (im direkten Vergleich zur Guzzi/Honda) so?

    Wiiterhin vill Spass, Gruäss, Florian

  2. Hallo Kupferschmidts – ein fröhliches „Grüezi“ aus der Schweiz (kein Howdy…)
    Momentan nehme ich mir die Freiheit, meinen Arbeitstag damit zu starten, euren neusten Eintrag zu lesen. Die Gegend ist mir recht gut bekannt, so macht es doppelt Spass mitzuelesen, wohin ihr fährt und was ihr seht und erlebt.
    Es macht echt Spass, eure Reise mitzuverfolgen. Markus (ich gehe davon aus, dass du der Autor bist), du hast echt Talent. Deine blumigen Beschreibungen lassen viele Erinnerungen hochkommen – zugegeben auch ein wenig Wehmut, wenn man da vor seinem PC sitzen muss…!
    Also mir gefällt’s. Urban kann noch lange bleiben, Alice und ich haben alles (naja, zumindest fast) im Griff.
    Weiterhin gute Fahrt und viel Spass
    Christian

  3. Hi there lieber Markus und Gebrüder Kupferschmidt alle zusammen 🙂
    Vielen Dank dafür, dass ich Eure Reise miterleben darf. Die Fotos sind wunderschön, die mountains machen mir fast Angst, sogar am PC! Mein lieber Sohn Hans ist fast gelb vor Neid, aber sein neues
    Velo im Keller wäre den Anforderungen wohl nicht gewachsen gäll! Ich hingegen hätte grosse Mühe
    mit dem Essen, was da so alles auf dem Teller liegt….

    Geniesst Eure Ferien, gebt Euch Sorge, and don’t do what your mother wouldn’t do!
    Ich grüsse Euch alle herzlich
    Beatrice
    Donnerstag, 6. September 2012, 17.15 h

  4. Hoi Markus und Brüäderä
    Ihr hend mir mini letschtä 2 wuchä nachdienst chli underhaltsamer gstaltet 🙂 dankä do defür!
    und apropos rechtschriibig…schriib doch ab jetz eifach uf schwiizerdütsch so we is immer mach…do macht mä NIÄ fehler 😛 😀
    Liäbä gruäss Naemi

    • Hoi Namei
      Danke und es freut uns natürlich, dass wir Deine Nachtschichten unterhaltsamer gestaltet habt!!
      Do han i jo mega glück gha, es sind nämlich mini beide Brüedere wo die Bricht schriibed und i kümmere mi um d’Föteli und achli Tagebuech: Essen, Unterkunft, Bierliste 🙂

      Grüessli Markus

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