Heute Morgen joggen wir bei strahlendem Sonnenschein durch Downtown von Klamath Falls, das wegen des Feiertags wie ausgestorben ist; kein Verkehr, keine Passanten. Unsere Fahrt führt uns heute in Richtung Osten, auf dem Hwy 140 über Dairy, Beatty und den Quarz Mountan Pass (5504 ft) nach Lakeview hinunter.
Diese Strasse führt über mehrere Berge, durch die Wälder des Fremont National Forest, an Weidewiesen vorbei und schlängelt sich in sanften Kurven durch das weite Land. Im Gegensatz zu den Vortagen ist die Gegend deutlich grüner. Offenbar ist hier noch Wasser zum Bewässern vorhanden. In Kalifornien waren die Wiesen durchgehend gelb. und die Kühe mussten dieses verdorrte Gras fressen. In Lakeview machen wir einen Halt und kehren im Snack Shack ein. Obwohl die Tanks noch halbvoll sind, füllen wir hier wieder ganz auf, da die nächste Etappe durch unbesiedeltes Gebiet führt und wir nicht sicher eine Tankstelle antreffen werden.
So ist es dann auch: Zwischen Lakeview und Riley sind es 109 Meilen. Die einzigen zwei Orte, Alcali Lake und Wagontire bestehen aus wenigen Häusern, kein Benzin weit und breit. Die Strecke ist bis auf wenige Kurven schnurgerade. Meist sind die geraden Teilstücke rund 10 Meilen lang. Wir donnern mit rund 65 MpH (gut 100 km/h) dahin. Das heisst, wir sind jeweils rund 10 Minuten unterwegs bis dann mal wieder ein Kürvlein kommt. Da sind wir dann froh, als wir nach knapp zwei Stunden Riley mit wieder fast leeren Tanks erreichen und einen Kaffeehalt einlegen. Bis nach Hines/Burns ist es dann nur noch ein Katzensprung.
Die Strasse 395 nach Norden führt im ersten Abschnitt wie bisher noch durch Wiesen und Farmland, sehr lieblich. In Valley Falls gabelt sich dann die Strasse: Nach links würde es auf dem Hwy 31 nach Bend gehen, wir biegen aber nach rechts ab und fahren weiter auf dem Hwy 395 weiter. Rechterhand gegen Osten zu erhebt sich nun die Abert Rim, eine eigenwillige Bergformation mit einem plattenartigen oberen Abschluss, etwa zehn Meilen lang. Linkerhand liegt der Lake Abert, und dazwischen schlängelt sich die Strasse durch. Der See ist riesig, ganz flach und halb ausgetrocknet. Er ist sehr alkalisch, und die Austrocknung hinterlässt salzig-sandig weisse Bänke. Das basische Milieu bringt eine ganz eigene Fauna und Flora hervor, ähnlich wie wir das auf unserer letzten Reise am Mono Lake gesehen haben. Weiter nördlich überqueren wir dann einige Gebirgsschwellen und kommen zum Alcali Lake, von dem ausser einer grossen, weissen Fläche nichts mehr übrig ist, Wasser ist jedenfalls nicht zu entdecken. Ein salzig-seifiger Geruch liegt in der Luft. Wir kriegen langsam Durst und Lust auf einen Kaffee, aber in Alcali Lake und Wagontire ist nichts zu wollen. Erst in Riley, wo die 395er auf den Hwy 20 trifft, der von Westen nach Osten verläuft, gibt es dann Gelegenheit für eine Einkehr, obwohl wir dem Tagesziel ganz nahe sind.
Wir erreichen Hines bei Burns kurz nach fünf, und da das Hotel Rory & Ryan Inn einen Innenpool hat, können wir heute zum ersten Mal baden. Anschliessend müssen wir unsere Höbel nochmals satteln, um zu einem Znacht zu kommen. In rund 4 Meilen Entfernung finden wir das Central Pastime. Ein uriges, gemütliches Restaurant im Wild-West Style. Wir verzichten auf die Rocky Mountains Oysters. Der Erklärung der Wirtin nach ein Leckerbissen für Cowboys, hat aber mit Austern nichts am Hut, was uns doch spanisch vorkommt…
Dann doch eher ein Chefsalad zur Vorspeise mit einem Sampler aus Apetitizern und anschliessend ein zünftiges Steak mit einer Whisky-Marinade, das Ganze abgerundet mit drei neuen Biersorten.
So long und hasta la vista, Baby.
Klamath Falls, OR (A) – Lakeview, OR (B) – Riley, OR (C) – Burns, OR (D)
Trip: 253mi / 407km (Total: 1’167mi/1’878km)
Zeit: 5:00h
Hoi ihr Brüder
Die Strassen laden wirklich ein zum „Cruisen“ !!! und bei Bild 1 kann man von Massenmord sprechen 🙂
Einige von meinen Arbeitskollegen lesen euren Blogg auch und Zitat „…lassen sich den Speck durch den Mund“ ziehen. Würden also jederzeit sofort tauschen… 🙂 🙂
-> Markus: ich muss Dir nur noch was ausrichten => Marco (?)
Na sagt mal: können die mutigen drei Männer nebst Töff-Fahren denn wirklich auch schwimmen, und das ohne Helm und Schutzweste???