Beartooth Pass

Heute fahren wir zügig los, weil wir eine lange Etappe vor uns haben, mit drei Pässen…

Weil wir gestern nicht bis nach Red Lodge gekommen sind (kein Hotelzimmer), startet die heutige Route in Columbus, und damit kommen 45 Meilen, die zu der gestrigen Etappe gehört hätten, zur heutigen dazu, alles zusammen über 300 Meilen.

Wir machen uns nocheinmal über die aktuellste Wettervorhersage kundig, weil ein Schlechtwettereinbruch angesagt ist. Für die heutige Strecke ist aber kein Regen zu erwarten, wohl aber Wolken.

Das erste Stück geht von Columbus über Absarokee und Roscoe nach Red Lodge, einem schmucken Wildwest-Städtchen. Die Strecke ist schnell, da sie gestreckt durch eine sanfte Hügellandschaft führt. Hier tanken wir, da wir nicht mitten in den hohen Bergen ohne Benzin liegen bleiben wollen.

Von hier aus geht die Strasse 212 weiter in Richtung Yellowstone Nationalpark. Um dorthin zu kommen, muss zuerst eine hohe Bergkette überwunden werden. Dazu führt die Strasse über x Wendeschleifen unendlich in die Höhe, erreicht dann ein gewelltes Hochplateau und an der höchsten Stelle des Passhöhe des Beartooth-Passes auf 3336 Meter ü.M. Die Motorräder keuchen etwas in der dünnen Luft. Das Bergpanorama ist hingegen schlicht überwältigend.

Auf der Passhöhe ist auch die Staatengrenze zwischen Montana und Wyoming. Rund zwanzig Meilen vor dem Osteingang zum Yellowstone zweigt die Strasse nach Cody ab: Der Chief Joseph Scenic Byway, eine unglaublich schöne Strecke, die wiederum über einen Pass führt, den Dead Indian Summit, der eine Geschichte der Nez Perce Indianer erzählt, die der Armee der Weissen hier ein Schnippchen geschlagen haben. Etwas weiter führt die Sunlight Bridge über den Sunlight Creek, im Gegensatz zu den unzähligen Creeks, die kleine Schrunden in der Landschaft sind, ein tiefes Tobel mit senkrechten Felswänden. So erreichen wir wegen der vielen Stops mit Ah und Oh Cody erst nach 14:00, wo wir Mittagshalt machen.

Nach Kaffee und einem kleinen Imbiss durchqueren wir das Bighorn Basin über Powell und Lovell, dunkle Regenwolken im Rücken, überqueren den Bighorn Lake über die gleichnamige Brücke, bevor die Strasse dann wieder steil ansteigt und im Bighorn National Forest die Gebirgskette mit einem namenlosen Pass überquert. Ober auf dem Pass machen wir einen Abstecher zum Medicine Wheel National Historic Landmark, das Steinrad können wir aber wegen der vorgerückten Zeit nicht besuchen, da dazu eine Stunde Marsch nötig gewesen wären, und es ist schon fünf Uhr.

Wir erreichen bei Ranchester wiederum die I-90, die uns in 20 Minuten nach Sheridan bringt, unserem heutigen Bestimmungsort. Unser Hotel hat ein eigenes Restaurant, damit brauchen wir keine lange Wanderung in die Stadt zu machen.

Columbus, MT (A) – Beartooth Highway, WY (B) – Dead Indian Summit, WY (C) – Cody, WY (D) – Lovell, WY (E) – Sheridan, WY (F)
Trip: 328mi / 528km (Total: 3’050mi/4’908km)
Zeit: 6:30h

2 Gedanken zu „Beartooth Pass

  1. Liebes Kupferschmidt-Trio,

    heute habe ich mich durch eure Berichte hindurchgelesen und durch eure Fotogalerien hindurchgeklickt. Wie bei eurer letzten Reise ist es spannend, reizvoll und eindrücklich, eurer Tour zu folgen. Miterleben kann man das aus der Ferne nicht; zu viele Eindrücke häufen sich da an und melden sich in und zwischen euren Zeilen.

    Danke für eure Meldungen aus dem grossen Nordwesten – und weiter gute Fahrt!

    Herzliche Grüsse
    Andreas

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