Sherman Pass und Panne

Tag 27 (Samstag, 22. September) Wir schreiben den heutigen Blog, während wir auf der Blackrock Ranger and Fire Station (Engine No. 41) auf den Abschleppdienst aus Ridgecrest warten. Aber, Ihr wisst schon, wie immer alles der Reihe nach.

Auch in Exeter wird zuerst gejoggt (tönt ja auch irgendie wie Exercise…), dann gefrühstückt, Ordnung muss sein. Wir tanken, weil wir heute durch einsame Gegenden kommen, nocheinmal auf und fahren dann los ein Stück auf der Route 198 nach Osten und dann auf die J37. Bei der Abzweigung müssen wir schon das erste Mal nach dem Weg fragen, denn es ist rein gar nichts angeschrieben. Als wir dem Gentleman sagen, wir wollen nach Milo, lacht er nur und sagt, das existiere nicht mehr, nur den Namen gebe es noch (war früher mal ’ne Feuerwehrstation)! Die Strasse scheint aber ein Geheimtipp für Velofahrer zu sein, denn da sind zig unterwegs, in beide Richtungen. Wir fahren über mindestens zwei Pässe, die diesen Namen verdienen, denn es sind grausame Ränke, Schaltpässe, Brettliraspler. Wir kommen bei Springville vorbei (wo wir im General Store Wasser kaufen), in Camp Nelson und in Johnsondale, wo wir Mittagsrast machen. Der Ort ist eine Time-Share-Organisation auf privater Basis, das Dorf selbst existiert gar nicht mehr. Wenigstens ist der General Store öffentlich zugänglich, sodass wir einen Kaffee kriegen.

Danach kommt das Filetstück der heutigen Strecke, der Sherman-Pass. Das ist ein kleines, wenn auch geteertes Strässchen, das auch Markierungen (und viele Flicken) enthält, also keine Route für den klassischen Harley-Fahrer. Es ist eine reine Freude, hier in die Höhe zu fahren. Auf der Passhöhe (9200 Fuss) erreichen wir die 10000 km-Marke unserer Reise und halten das gebührend fotographisch fest. Wir sehen auch wieder diese Riesenbäume an vielen Stellen, und kommen an vielen schönen Aussichtpunkten vorbei. Markus montiert auch seine Helmkamera, um die Strecke zu dokumentieren. Beim letzten Stopp, 16 Meilen unterhalb der Passhöhe, macht dann Markus‘ Maschine ausser einem lauten Krächzer beim Anlassen keinen Wank mehr, Ende, aus.

Ein entgegenkommender Fahrer eines Pickup-Trucks fragt uns, ob wir ein Problem haben, und rät uns, uns an die Blackrock Ranger Station wenig weiter unten zu wenden, die hätten ein Telefon (denn Natelempfang gibt’s in dieser Wildnis natürlich keinen). Hugo fährt runter und organisiert mit der mütterlichen Hilfe der Rangerin (die Anne heisst) den Abschleppdienst. Es ist mittlerweile sechs Uhr abends, und er hat zwei Stunden, bis er da ist. Und so sitzen wir also hier, im Wald, beschützt nur von einigen Feuerwehrmännern auf Pikett, und es wird langsam dunkel …

Exeter, CA (A) – Sherman Pass Road, CA (B) – Ridgecrest, CA (C)
Trip: 199mi / 320km (Total: 6’307mi/10’148km)
Zeit: 6:30h