One Million Dollar Highway

Tag 6 (Samstag 1. September) Als erstes – noch vor dem Frühstück – fahren wir rasch zum Eingang des Parks (rund 25km…), um Benzin zu tanken, da wir fast auf dem Trockenen sitzen, und wir gestern Abend die Weitläufigkeit des Geländes unterschätzt haben.  Da es gestern spät wurde, machen wir den Rundgang im Mesa Verde National Park heute morgen. Die langen, geführten und zahlpflichtigen Touren lassen wir aus, da sie auch zu lange dauern. Wir machen den Mesa Top Loop mit all seinen Stationen und besichtigen dann noch das Spruce Tree House, das man auf eigene Faust besichtigen kann. Zu einer Zeit als bei uns in Europa gerade das Weströmische Reich unterging, machten sie hier in der neuen Welt noch mit Stöckchen Feuer und lebten in Erdlöchern. Es ist trotzdem sehr beeindruckend, welche Kultur diese Anasazi-Indianer hatten, welche mittst in den Felswänden lebten und mit Leitern rauf und runter klettern mussten. Apropos Indianer: gestern hatten wir mitten in Indianerland in Kaibito einen biologisch bedingten Zwischenhalt. In einem Supermarkt haben wir das WC benutzt. Während uns die Amis sonst immer gleich fragen, woher wir kommen, was wir machen usw., haben uns die Indianer keines Blickes gewürdigt. Auch ein freundliches Lächeln wurde nicht erwidert. Die gesamte Ortschaft war auch extrem ärmlich.

Mittlerweile haben wir uns auch an die amerikanischen Geschwindigkeiten angeglichen, bzw. wir drei haben uns ‚gefunden‘. Mittlerweile fahren wir sportliche 65 Meilen und sind so auch keine Verkehrshindernisse mehr. Im Gegenteil: heute auf der Strecke zwischen Durango und Silverton haben wir etliche Biker so was von versägt, wie die da durch die Gegend getuckert sind. Kaum zum aushalten… . Nach Silverton ging’s dann über den Red Montain Pass, auf eine Höhe von 3‘358 m.ü.M. nach Ouray, welches auch die Schweiz von Colorado genannt wird. Dieser Pass ist vielmehr bekannt als ‚One Million Dollar Highway‘.

Unsere Harleys, auch wenn sie mit total archaischen Motoren ausgerüstet sind, sind für diese Tour wie geschaffen. Da sind sich auch die beiden in in der Schweiz nicht Harley-fahrenden Brüder einig, auch wenn diese 1700 ccm Maschinen einen Durchzug wie eine alte Dampfwalze haben, tuckern sie mit stoischer Ruhe durch die Gegend. Auf jeden Fall sind die Maschinen total bequem für lange Touren. Im Moment sind wir noch an der Definition von ‚Hahn auf‘ (übersetzt: Gas geben). Für die einen bedeutet dies rund 100 Meter nach einer Geschwindigkeitstafel ‚Haaaaaahhhhhhnnnnnn aaaaaaaauuuuuuufffffff‘ für die anderen ‚Hn af‘, was grundsätzliche Diskrepanzen auslöst, welche es auszugleichen gilt. Ihr versteht schon, oder? Dafür haben die einen auch schon eine Schraube verloren…

Die extrem kurvenreiche Strecke in Mesa Verde – man erinnert sich: unser Hotel lag mitten im Nationalpark und wir mussten morgens früh erstmal tanken – haben wir insgesamt viermal gefahren. Die Bikes haben wir mittlerweile dermassen im Griff, dass die Trittbretter praktisch in jeder Kurve am Boden kratzen, was Passanten am Strassenrand gleich reihenweise von den Stühlen haut… Das Metall hat auch schon merklich abgenommen.

Cortez, CO (A) – Durango,CO (B) – Silverton, CO (C) – Ouray,CO (D) – Grand Junction,CO (E)
Trip: 270mi / 434km (Total: 1’287mi/2’071km)
Zeit: 5:30h

2 Gedanken zu „One Million Dollar Highway

  1. Also das mit der Schraube erstens ist es echt Ärgerlich zweitens überhaupt nicht gefährlich! Es handelt sich um die Schraube unten am Gasgriff, mit deren Hilfe man die Gasstellung arretieren kann und somit sowas wie einen Tempomat hat, ist doch irgendwie nützlich wenns mal wieder 20km geradeaus geht!

  2. Servus ihr drei!!

    Ist echt cool euch per blog zu „verfolgen“. Macht richtig spass!!!!! und wenn ich die Strassen und Pässe so sehe… hmmm wäre schon mal zu überlegen doch noch den schein zu machen…

    So, viel spass euch und kommt gesund und munter wieder

    Grüsse
    Hans

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